ECO-News von re-natur in Stolpe – 2001

Eiszeit-Mammut

Aktuelle Pressemeldungen von re-natur GmbH

Jörg Baumhauer

  ECO-News – die grüne Presseagentur Presse-Stelle:   re-natur GmbH Jörg Baumhauer, D-24601 Ruhwinkel Rubrik: Familie, Reise, Erholung    Datum: 17.01.2001
Erdgeschichte zum Anfassen
Eiszeitmuseum in Stolpe

Mädesüß, Mummel und Moorbinsen sind einige der Sumpf- und Wasserpflanzen, die in der Staudengärtnerei von re natur in Stolpe wachsen. Jetzt hat das Unternehmen einen Teil der Gebäude und der Flächen eines 100 Jahre alten Dreiseithofes für eine wissenschaftliche Nutzung bereitgestellt. In frei gewordenen Bereiche zogen Geologen und Paläontologen mit einem Eiszeitmuseum ein. Tenne und Kuhstall wurde Ausstellung, der Speicher Seminarraum und im ehemaligen Pferdestall ist heute ein Cafe untergebracht.

Die Mitglieder des Vereins Eiszeitmuseum eV, ein Zusammenschluss von 160 Mineralien- und Fossiliensammlern, stellten ihre Schätze zur Verfügung. Sammlungen ergänzen inzwischen das Angebot für wissenschaftliche Arbeiten. Seit April 99 nutzt der Verein die Anlage als Museum. „Bitte berühren“ fordern Schilder vor den Exponaten auf. „Wir wollen ein Museum zum Anfassen sein“ so Dr. Rudolph. Versteinerungen und die verschiedensten Mineralien werden bestaunt, Jahrmillionen Erdgeschichte versucht zu verstehen. Sogar Goldstaub findet sich zwischen Sanden und Kiesen.

Von den 40.000 Besuchern des ersten Jahres waren über 15.000 Kinder und Schüler. Über dieses Ergebnis ist man im Museum besonders froh. An Kindergeburtstagen werden Steinzeitwerkzeuge hergestellt, Getreide gemahlen und Erfahrungen gemacht, wie damals Feuer entfacht wurde. Vom Präparieren von Fossilien über deren Nachguß bis zum Bernsteinschleifen reicht das Angebot an den Aktionstagen im „sonnigen Klassenzimmer“ und in der Präparationswerkstatt. Der Seminar-Raum bietet Platz für wissenschaftliche Tagungen. Filmbeiträge liefern Wissen über Erdgeschichte: Mehr wissen, besser verstehen – das ist das Motto dieses besonderen Museums in Stolpe. Aber auch für den Magen wird gesorgt.

Im alten Pferdestall entstand ein besonderes Café. In die Tische eingelassene Vitrinen geben Auskunft über Mineralien, Versteinerungen, über das Gold der Ostsee und viele andere Themen. Auch beim Essen wird noch Neugier befriedigt.

Und aus dem Hofteich taucht ein Mammut in Lebensgröße auf. Diese gewaltigen Tiere besiedelten nach der Eiszeit unser Land, Voller Elan planen die Wissenschaftler die Erweiterung des Museums: Die Mammutsteppe sollen andere große eiszeitlichen Tiere: Wollhaarnashorn, Moschusochse und Einhorn schufen Prager Künstler. Diese grasfressenden Großtiere waren Landschaftsgestalter. Sie könnten heute ein Vorbild für alternative Konzepte des Naturschutzes für extensiv genutzte Kulturlandschaften sein. Mit ihrem Aussterben oder Zurückweichen durch Klimaveränderung breitete sich in Mitteleuropa der Wald aus. Die Anschaffung eines Mammutskeletts macht eine weitere Halle erforderlich. Sie soll eine Werbung für das Bauen mit Naturstein werden – vom Findling zur Vorhangfassade, vom Fußboden zur Feuerstelle, einem Specksteinofen, der zusammen mit einem Kachelofen in Form eines Vulkans die Beheizung übernehmen soll. Ein gewaltiger Gletscher als Halle errichtet soll Platz für wechselnde Ausstellungen bieten, heute noch Zukunftsmusik. Real entstand aber eine tektonische Wand, die zeigt, welche gewaltigen Verwerfungen im Laufe der Erdgeschichte den oberen Bereich unseres Planeten formten. Ein Eiszeitspielplatz mit Mammutgrabung fesselt die Kleinen.

Re-natur fördert das private Projekt des Vereins nach Kräften. Hilfe bei der Betreuung der Besucher, durch aktive Mitarbeit zur Unterstützung der beiden Wissenschaftler Dr. Kopp und Dr. Lapp sind im Museum sehr willkommen, bis hin zur Hilfe bei der Förderung von Projekten. Mehr erfahren können Interessenten beim Eiszeitmuseum, 24601 Stolpe, 04326-980807 oder in einer Broschüre, die kostenlos unter dem Stichwort Eiszeitmuseum unter www.re-natur.de angefordert werden kann.