Gerrit Hoss und Rike Kinnemann in Stolpe – 2017
Das Dorfgemeinschaftshaus Stolpe war gut gefüllt, als Matthias Stührwoldt seinen „Hör mal’n beten to“ – Kollegen Gerrit Hoss vorstellte.
Der war jedoch nicht allein gekommen, sondern hatte spontan Rike Kinnemann mitgebracht, studierte Sängerin und Pianistin, die ihn dezent und einfühlsam sowohl mit E-Piano, Konzertina und Rassel als auch mit ihrer wohlklingenden Stimme begleitete.
Und als dann Gerrit Hoss loslegte, dieser hochgeschossene „Junge“ mit der Schlackenmütze, da war klar, dass hier nicht nur der Gitarrist und Sänger von plattdeutschen Liedern auf der Stolper Bühne stand, sondern der geborene Entertainer. „Ich habe schon so viel von Stolpe gehört und gelesen. Ich glaube, ich kenne jeden Einzelnen von Euch…“ Das war der Türöffner für das Herz der Stolper und ihrer Gäste. Und da machte es auch nichts, dass so mancher im Saal nicht so recht Platt verstand. Gerrit Hoss konnte auch da aushelfen…
Und eigentlich waren sie auch einmal zu dritt auf der Bühne, als Udo Lindenberg ins Mikrofon nuschelte, was kein Mensch verstand, aber allgemeine Heiterkeit auslöste.
Überhaupt das Publikum: Als die beiden Interpreten beim Titel „Ik mook mien Ding“ sich mit Pfeifen versuchten, lachte das Publikum mit. Und alles war gut. Und überhaupt fiel Gerrit Hoss ein, dass er dieses Lied das erste Mal mit Yared Dibaba und Matthias Stührwoldt auf der Bühne gesungen hat.
Kurz vor der Pause kam Hamburger Lokalkolorit ins Spiel. Gerrit Hoss stellte seinen aktuellen Song „In Hamburg verliebt“ vor. Eine sehr poetische Liebeserklärung an diese Stadt! Man kann den Song auch auf NDR 90,3 herunterladen.
Nach der Pause glänzten Gerrit und Rike im Duett „Kommst Du mit mi nach huus?“, wo Rike Kinnemann ihre Qualitäten am Klavier ausspielen konnte. Mit bekannten Liedern wie „Karola Petersen“ von Torfrock, „Fresenhof“ von Knut Kiesewetter und „An de Eck steit‘n Jung mit‘n Tüdelband“ kam das Publikum richtig in Wallung und ging begeistert mit, inspiriert vom begnadeten Anheizer am vorderen Bühnenrand.
Nach gefühlten vier Abschiedsliedern war mit dem rockig gespielten „Dat Du min Leevsten büst“ der unterhaltsame plattdeutsche Liederabend zu Ende. An den strahlenden Gesichtern der Heimgehenden konnte man erkennen, wie sehr die Besucher diesen Dienstagabend genossen haben.
Danke Gerrit Hoss und Rike Kinnemann!